Chaoten, heisst es in den Nachrichten, heizten die Proteste in Griechenland an, dabei wären die Protestler reiche Kinder, aus gutem Hause, was machen sie auf den Straßen?
In unserem goldkalbenden Utopia, der perfide goldberauschten Sphäre der omnipotenten Überproduktion, gibt es keine Berechtigung auf Meinung, Überzeugungen, Kritik, Protest. Keinen Grund, tönen die Autoritäten in den Medien, Bildungsinstitutionen, Familien. Euch geht es doch so gut. Ja, es geht uns gut, so gut, dass ein Polizist einen Fünfzehnjährigen sofort aus dem Weg räumt, weil er unser perfekt, immer perfekter funktionierendes System stören könnte.
Und plötzlich ist sie da, wie ein Schwall Befreiungsschläge, die Wut, auf die wir jahrzehntelang kein Recht mehr hatten, für die es niemals einen Grund gab.
Es wird höchste Zeit, und nicht nur die Jugend ist es, die sich auflehnt, Symbole der Lüge, der Kontrolle, der Korruption, der Ungerechtigkeit und Ausbeutung besetzt wie eine längst überfällige Seuche der Wahrheit, nein, auch Arbeiter, Familien, alte, junge Menschen in ganz Europa stehen auf, zeigen Flagge, Meinung, Rebellion, Aufstand.
Wir stehen erst am Anfang, ganz Europa hat sich kreuzbrav nach amerikanischem Vorbild selbst in die Krise manövriert, und die Auswirkungen auf die Finanzen ist nichts als eines der Symptome, ein Glied in der Kette von Reaktionen auf eine rücksichtslose Poltik, hemmungslose Anbetung des Mammon, pseudoliberale Ausbeutung. Wir befinden uns im Strudel der Krise des Geistes, der Aufklärung, der Gerechtigkeit, der Menschlichkeit.
Griechenland ist nur der Anfang.
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