Mein Raum funktioniert nach den Regeln des Marktes.
Marktplatz Meinraum. Die Privatisierung unserer Gefühle, Kommunikation, Illusion, Emotion. Jugend im System des Netzes, System Marktplatz. Privatisierung von Jugend, Privatisierung der Liebe.
Ich möchte dich erreichen, doch wenn ich dir meine Gefühle, ehrlich, direkt, durch Tausend Milliarden Filter hindurch schicke, in meinen ehrlichen Worten, gefühlten Worten, verwandelt in durchlässige, fahrige, flüchtige Pixel, so kommt es bei dir an als bedrängende Belästigung, ein Regelbruch, Einbruch in deine Privatsphäre, die längst verwandelt ist in einen Marktplatz, auf dem die Pixel regieren, bunt, hektisch, aufgeblasen und leer, Musik, Überreizung, Flow, der dich stumpf macht, der Marktplatz, auf dem Regeln der Aufmerksamkeit gelten, von Nachfrage, künstlicher Verknappung, Werbung, ästhetischem Reiz, Anzeige, Banner, die dich in Ihren Bann ziehen sollen.
Ich bin ein Stalker, wenn ich dich liebe.
Ich kann eine Anzeige aufgeben, um meinen Status anzuzeigen.
Vielleicht kann ich dich so erreichen. Ich weiß nicht, was ich damit erreichen werde, kann keine Prognose stellen, und erst recht kein Kundenprofil, auch wenn du ein Profil aus schwarzen und weissen und grünen Pixeln hast.
Aufmerksamkeit alleine, Massen von Pixeln, Informationsfluss im stetigen wabernden betäubenden Flow, Massen an Bildern, Massen an Waren, Menschen als Waren, Massenware, Konsum, gut, Konsumgut wie Strandgut, in Fluten, surfen auf immer höheren Wellen, mächtige Gezeiten, allmächtige, all das nährt uns nicht, macht mich und dich und uns alle nur noch mehr zum Sklaven, zum Leibeigenen, Partikel, Zellen im Leib des Omnikapitalismus.